Willkommen
60 Jahre im Priesterlichen Dienst: Msgr. Andreas Straub Eine sehr persönliche Würdigung Am 8.Dezember 2021 kann E.G. Rat Msgr. Andreas Straub auf 60 Priesterleben im Dienste Gottes und seiner Kirche zurückblicken. Dankbar sind wir, weil er den Mut hatte, in einer unsicheren Zeit dem Ruf des Herrn zu folgen. Zunächst hat Straub Mathematik und Physik studiert. Bei der Beerdigung unseres großen Heimatbischofs Augustin Pacha hat er gespürt, dass der Herr etwas anderes mit ihm vorhat. Der Samen des göttlichen Rufes konnte bei ihm auf gutem Boden fallen; denn der Boden war bereitet durch ein christlich geprägtes Elternhaus, durch das Vorbild eines Bruders, der sich bereits auf den Weg gemacht zum Priestertum. Er hat schon damals in der Tiefe seines Herzens gespürt, was Papst Benedikt XVI. bei seinem letzten Deutschlandbesuch im September 2011 uns allen ans Herz legen wollte: „Wo Gott ist, da ist Zukunft.“ Seine pädagogischen Fähigkeiten konnte Pfarrer Straub bei der Ausübung seines priesterlichen Dienstes sehr gut gebrauchen. Der Religionsunterricht in Sanktanna war sehr niveauvoll. Das war viel mehr als nur Vorbereitung auf den Empfang der Sakramente. Das war Glaubensweitergabe im besten Sinne des Wortes auf der Ebene von Kindern und Jugendlichen. Gerne denke ich daran zurück. Auch in Deutschland hat man diese seine Fähigkeiten bald erkannt und schätzen gelernt. Kein Zufall, dass man ihn zum Schuldekan gemacht hat, ein Amt, das er fast 20 Jahre innehattest (von 1984-bis 2003). Das Wirken von Pfarrer Straub in Sanktanna (sowohl als Kaplan als auch als Pfarrer) hat viele Spuren hinterlassen. Dass wir Sanktanna als eine „gläubige, singende und betende Gemeinde“ erleben durften, verdanken wir zu einem guten Teil auch ihm.Die Förderung von Priesterberufen war und ist ihm ein sehr wichtiges Anliegen. Ich gehöre zu denen, die tatkräftige Unterstützung auf dem Weg zum Priesterberuf erfahren haben. Ich bin stolz, dass ich sein Schüler sein durfte. Dass innerhalb weniger Jahren in Sanktanna mehrere Primizfeiern stattfanden (1975 die Doppelprimiz von Andreas Reinholz und Franz Marksteiner, 1978 die Primiz von Michael Henger und 1981 die Primiz von Josef Hell), ist auch ein Verdienst von ihm. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Die Predigten von Pfarrer Straub sind qualitätsvoll, lebensnah und alltagstauglich. Er hat das Ohr am Puls der Zeit. Was die Menschen bewegt und umtreibt, hat er immer sehr aufmerksam registriert und in seine Verkündigung einfließen lassen. Das „Aggiornamento“ des II.Vatikanischen Konzils, das ein dreiviertel Jahr nach seiner Priesterweihe begonnen hat, hat er verinnerlicht und umgesetzt. Pfarrer Straub hat Verantwortung für die Seelsorge an unseren Landsleuten übernommen, als Geistlicher Beirat des St.-Gerhards-Werk, als „Sprecher der Priester und Gläubigen aus der Volksgruppe der Donauschwaben und Deutschen aus Südosteuropa“ und schließlich als „Visitator der Donauschwaben und Deutschen aus Südosteuropa“. Er hat vielen Landsleuten dazu verholfen, in der Kirche in Deutschland Anschluss und wieder eine Beheimatung zu finden. Unsere jährlichen Priestertreffen hat Pfarrer Straub mit großer Sorgfalt vorbereitet und geleitet. Er hat uns, seine jüngeren Mitbrüder, durch sein vorbildhaftes pastorales Wirken und seinen Ideenreichtum geprägt. Dafür sage ich ihm auch im Namen unseres Priesterwerkes ein herzliches Dankeschön. Pfarrer Straub hat in seinem langen Priesterleben viele Veränderungen erlebt und war immer bereit, diese als Herausforderungen anzunehmen und darauf angemessen zu reagieren. Mit den Worten von Klaus-Peter Hertzsch ermutigt er uns auch dazu: „Vertraut den neuen Wegen, auf die uns Gott gesandt! ER selbst kommt uns entgegen. Die Zukunft ist sein Land. Wer aufbricht, der kann hoffen in Zeit und Ewigkeit.“ Pfarrer Straub sagt es gerne und immer wieder: „Leben ist Begegnung“. Die Begegnungen mit ihm sind für die Beteiligten eine innere Bereicherung. Eine Anregung, ein guter Gedanke, ein Impuls, die man mitnehmen kann, sind immer dabei. „Lieber Andreas, für all das und vieles mehr ein herzliches Vergelt‘ Gott. Der Herr, der Dich in seinen Dienst berufen, schenke Dir noch viele Jahre in Gesundheit und sein Segen möge Dich begleiten auf all Deinen Wegen.“ Karl Zirmer, ein jüngerer Mitbruder, Priesterfreund und „Schüler“, Das St. Gerhards-Werk gratuliert seinem langjährigen Mitglied Bischof Dr. h.c. Martin Roos zum Goldenen Priesterjubiläum Vor fünfzig Jahren, am 3. Juli 1971, empfing unser Banater Landsmann Martin Roos durch Bischof Carl-Joseph Leiprecht von Rottenburg die Priesterweihe. In dankbarer Verbundenheit gratulieren wir ihm dazu und wünschen ihm von Herzen Gottes Segen und die tägliche Erfahrung seiner helfenden und ermutigenden Nähe. Bischof Dr. Martin Roos wurde am 17.Oktober1942 in Knees/Salchinez in der Banater Heide als Kind donauschwäbischer Eltern geboren. Er erlebte die Härte des Zweiten Weltkrieges. Seinen Vater, der Soldat war, lernte er erst mit 19 Jahren kennen. Die Mutter wurde zur Zwangsarbeit nach Russland verschleppt; und er erlebte sie erst im Alter von 7Jahren wirklich. So wuchs er als Kind bei den Großeltern auf. Nach dem Beginn seines Theologiestudiums in Karlsburg/Alba-Julia wanderte er 1962 mit der Mutter nach Kanada zum Vater aus. Über diesen Umweg führte ihn sein Weg nach Deutschland, wo er sein Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Königstein im Jahr 1969 abschloss. Nach seiner Priesterweihe war er in der Seelsorge in Stuttgart-Obertürkheim und in Stimpfach tätig. Martin Roos engagierte sich von Anfang an aktiv im Südostdeutschen Priesterwerk und im St.Gerhards-Werk. Er war Geistlicher Beirat des St. Gerhards-Werks und 1989/90 Schriftleiter des Gerhardsboten. Nach den Veränderungen in Rumänien nach Weihnachten 1989 zog es ihn wieder in seine Geburtsheimat zurück. Am 24.Juni1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Temeswar. Zum 16. Mai2018 entsprach Papst Franziskus seiner altersbedingten Bitte um Entpflichtung. Bischof Martin Roos hat sich reiche Verdienste um den Wiederaufbau des Bistums Temeswar erworben. Schon die erneuerte Wallfahrtskirche Maria Radna und der in neuem Glanz erstrahlende Dom seiner Bischofsstadt zeugen davon. Desgleichen ist ihm die Darstellung des Lebens des Diözesanpatrons St. Gerhard und die Erforschung der Geschichte des Bistums Tschanad und des Nachfolgebistums Temeswar ein bleibendes Anliegen. Dabei blieb er der den Menschen mit ganzem Herzen zugewandte Seelsorger. Möge Gott ihm allen Einsatz lohnen und ihm noch weitere Jahre Kraft zur stillen Arbeit geben. Freiburg i.B., im Juni 2021 Erzbischof em. Dr. Robert Zollitsch Vorsitzender des St. Gerhards-Werk e.V.